Sie wurde aus der Wiege gehoben, hat das Krabbeln hinter sich gelassen, ist ein paar unsichere Schritte dahingewackelt, hat dann angefangen mit tapsigen kleinen Schritten die Welt zu erkunden. Sie hat begonnen sich zu entwickeln, sie hat gelacht und geweint aber war doch immer gut Freund mit allem und jedem. Es gab gute und es gab schlechte Tage, laute und leise.
Dann hat sie noch mehr gesehen da draußen, sie ist älter geworden, rausgegangen, hat andere getroffen, hat begonnen Kontakte zu schließen. Die Sprache wurde wichtiger, die Regeln, das Rundherum. Auflehnung gegen das Alte, erst zaghaft, dann stärker. Neues, Umbrüche, Entwicklung!
Aus dem Baby wurde ein Kleinkind, aus dem ein fröhliches Kind und das entwickelt sich jetzt zum Teenager. Wird der Teeny zickig und laut? Braucht man Tonnen von Make-Up und glitzernder Dinge? Was ist jetzt wohl "cool" und was ist "out"? Wie geht es wohl weiter? Was kommt danach?
Lassen wir uns überraschen.
Happy Birthday, ÖSF!
Mittwoch, 14. September 2011
Donnerstag, 14. Juli 2011
Dialog - Diskussion - Debatte - Streit (2)
Besteht eine Diskussion zwischen zwei Diskutanten, ist es eigentlich auch ein Dialog, aber vor allem wird darin ein bestimmtes Thema untersucht und behandelt, wobei jeder seine eigenen Argumente vorbringt. Die meisten Diskussionen, gerade in großen Communitys, bestehen jedoch aus mehr als einem Gesprächspartner und somit auch aus mehreren Meinungen und Argumentationsteilen.
Der Austausch der Meinungen geschieht in einer Diskussion nicht ausschließlich mit einem einzigen Medium (Sprache oder Schrift), sondern oftmals überschneidend. In politischen Diskussionen der "realen Welt" spielen auch Leserbriefe, Zeitungsartikel, Internetforen eine Rolle zur Meinungsbildung und Argumentation. Das ist natürlich auch bei uns der Fall, denn nehme man ein Chatgespräch als verbale Form der Kommunikation, aus dem sich eine Diskussion entwickelt, die dann ins Forum getragen wird um andere daran teilhaben zu lassen, so wird sich wohl dennoch weiter auch von anderen im Chat darüber unterhalten. Vielleicht schreibt jemand ein Statement, veröffentlicht es an anderer Stelle wie zum Beispiel dem Newsletter und daraufhin entfernt sich die Diskussion vom eigentlichen Thema.
Was für uns als Internetcommunity schwierig ist, ist die Benützung von Visualisierungen als Hilfsmittel. Man kann nicht mal eben schnell ein Flipchart anfertigen um aufzuzeichnen wie der eigene Gedankengang gerade aussieht, man tut sich schwer damit, vom eigenen Redefluss unabhängig nebenher Stichworte mitzuschreiben die für alle sichtbar und lesbar sind – solche Hilfsmittel vereinfachen die Diskussion, fördern Gelassenheit und erhöhen auch die Aufmerksamkeit, da man nicht so schnell den Faden verliert.
Der Vorteil unserer Diskussionshaltung ist der, dass jederzeit nachgelesen werden kann. Im realen Leben kann ich nicht zurückspulen und mir noch einmal ganz genau anhören was der andere gerade gesagt hat, bei uns kann ich nachlesen – und das immer wieder, sogar während ich antworte.
Wir haben mehr Zeit zum reagieren, aber gerade das kann auch zu einem Problem werden. Je länger eine Reaktion auf sich warten lässt, desto mehr Zeit hat der Gesprächspartner, seine eigene Meinung noch mehr zu verinnerlichen und zu festigen, sodass man am Schluss zu keiner Lösung oder einem Kompromiss gelangt.
In einem solchen Fall herrscht ein Dissens, die Erkenntnis, dass verschiedene Meinungen bestehen – aber eben auch die Einsicht in die Meinungen der anderen und damit die Grundlage für eine Diskussion, um diese Meinungen kennen und vielleicht auch verstehen zu lernen.
Der Austausch der Meinungen geschieht in einer Diskussion nicht ausschließlich mit einem einzigen Medium (Sprache oder Schrift), sondern oftmals überschneidend. In politischen Diskussionen der "realen Welt" spielen auch Leserbriefe, Zeitungsartikel, Internetforen eine Rolle zur Meinungsbildung und Argumentation. Das ist natürlich auch bei uns der Fall, denn nehme man ein Chatgespräch als verbale Form der Kommunikation, aus dem sich eine Diskussion entwickelt, die dann ins Forum getragen wird um andere daran teilhaben zu lassen, so wird sich wohl dennoch weiter auch von anderen im Chat darüber unterhalten. Vielleicht schreibt jemand ein Statement, veröffentlicht es an anderer Stelle wie zum Beispiel dem Newsletter und daraufhin entfernt sich die Diskussion vom eigentlichen Thema.
Was für uns als Internetcommunity schwierig ist, ist die Benützung von Visualisierungen als Hilfsmittel. Man kann nicht mal eben schnell ein Flipchart anfertigen um aufzuzeichnen wie der eigene Gedankengang gerade aussieht, man tut sich schwer damit, vom eigenen Redefluss unabhängig nebenher Stichworte mitzuschreiben die für alle sichtbar und lesbar sind – solche Hilfsmittel vereinfachen die Diskussion, fördern Gelassenheit und erhöhen auch die Aufmerksamkeit, da man nicht so schnell den Faden verliert.
Der Vorteil unserer Diskussionshaltung ist der, dass jederzeit nachgelesen werden kann. Im realen Leben kann ich nicht zurückspulen und mir noch einmal ganz genau anhören was der andere gerade gesagt hat, bei uns kann ich nachlesen – und das immer wieder, sogar während ich antworte.
Wir haben mehr Zeit zum reagieren, aber gerade das kann auch zu einem Problem werden. Je länger eine Reaktion auf sich warten lässt, desto mehr Zeit hat der Gesprächspartner, seine eigene Meinung noch mehr zu verinnerlichen und zu festigen, sodass man am Schluss zu keiner Lösung oder einem Kompromiss gelangt.
In einem solchen Fall herrscht ein Dissens, die Erkenntnis, dass verschiedene Meinungen bestehen – aber eben auch die Einsicht in die Meinungen der anderen und damit die Grundlage für eine Diskussion, um diese Meinungen kennen und vielleicht auch verstehen zu lernen.
Donnerstag, 7. Juli 2011
Dialog – Diskussion – Debatte – Streit (Teil 1)
Vier völlig verschiedene Begriffe, die oft und gerne verwechselt werden und/oder ineinander überfließen, gerade wenn viele Leute darin aufgehen. In der ÖSF stolpern wir dauernd wieder über solche Definitionen, wobei wir meist über die Ausführung stolpern und nicht über den Begriff an sich.
Heute möchte ich auf das erste dieser Worte eingehen und in absehbarer Zeit mit den anderen Begriffen aufwarten.
Ein Dialog beschreibt eine Rede und Gegenrede zwischen zwei verschiedenen Gesprächspartnern, kann schriftlich oder mündlich erfolgen und hält sich als Begriff bar jeder Negativ- oder Positivassoziation. Dennoch wird der Dialog meist positiv aufgenommen, wer einen Dialog führt, hält sich angeblich an gewisse Gesprächsvorgaben, ist für den Gesprächspartner offen und zugänglich, geht auf dessen Meinungen ein und man lässt sich gegenseitig ausreden. Das ist ein Dialog, wie wir ihn als übergeordnete, erstrebenswerte Grundform kennen.
Aber ist ein Streitgespräch nicht auch ein Dialog, denn auch hier gibt es zwei Personen, die reden und gegenreden und dabei miteinander interagieren – auch ein Dialog per definitionem. Denn das Gegenstück des Dialogs wäre der Monolog, auch etwas das viele Leute gerne praktizieren, in dem sie nicht auf andere eingehen sondern in einer "Textwall" ihre Meinung propagieren und entweder nicht auf Reaktionen hoffen oder gar keine wünschen.
Der Dialog an sich ist aber verschiedenartig in der Sprachwissenschaft und der Wissenschaft an sich gekennzeichnet, er stellt einen Überbegriff für ein (interaktives) Gespräch dar, für das man – wenn man nach William Isaacs vom amerikanischen MIT geht – folgende Fähigkeiten benötigt:
• Zuhören (das Gesagte auf sich wirken lassen)
• Respektieren (keine Abwehr, Kritik, Schuldzuweisung aussprechen)
• Suspendieren (die eigenen Gedanken, Emotionen und Meinungen als solche wahrnehmen und nicht über alle anderen stellen)
• Artikulieren (sich selbst treu bleiben bei der Sprachfindung und bei der eigenen Wahrheit bleiben)
Sieht man den Dialog nach der Quelle des griechischen Philosophen Sokrates, so ist der Dialog ein direktes Gespräch, in dem durch die Grundfrage "Was tust du da, und wie kommst du dazu, das so zu verstehen, wie du es tust?" das Wissen des Gesprächspartners an die Oberfläche zu holen ist.
Beim Ausforschen der Grundfrage geht es nicht darum, eine Bewertung durchzuführen, die Meinung des anderen also nicht nach eigenen Kriterien abzustecken, sondern die Sichtweise zu akzeptieren und so zu festigen, was daran jetzt tatsächlich bedeutsam ist.
Wir, als Teilnehmer und Schreiber an und in einem Forenrollenspiel, verstehen unter Dialog das, was unsere Charaktere von sich geben wenn wir sie mit anderen interagieren lassen. Der Dialog kann langweilig sein, erheiternd, dramatisch oder erörternd, aber er wird erst tatsächliche Bedeutung erlangen, wenn wir ihn mit der Geschichte die wir drum herum schreiben auch verknüpfen, sprich interagieren.
Heute möchte ich auf das erste dieser Worte eingehen und in absehbarer Zeit mit den anderen Begriffen aufwarten.
Ein Dialog beschreibt eine Rede und Gegenrede zwischen zwei verschiedenen Gesprächspartnern, kann schriftlich oder mündlich erfolgen und hält sich als Begriff bar jeder Negativ- oder Positivassoziation. Dennoch wird der Dialog meist positiv aufgenommen, wer einen Dialog führt, hält sich angeblich an gewisse Gesprächsvorgaben, ist für den Gesprächspartner offen und zugänglich, geht auf dessen Meinungen ein und man lässt sich gegenseitig ausreden. Das ist ein Dialog, wie wir ihn als übergeordnete, erstrebenswerte Grundform kennen.
Aber ist ein Streitgespräch nicht auch ein Dialog, denn auch hier gibt es zwei Personen, die reden und gegenreden und dabei miteinander interagieren – auch ein Dialog per definitionem. Denn das Gegenstück des Dialogs wäre der Monolog, auch etwas das viele Leute gerne praktizieren, in dem sie nicht auf andere eingehen sondern in einer "Textwall" ihre Meinung propagieren und entweder nicht auf Reaktionen hoffen oder gar keine wünschen.
Der Dialog an sich ist aber verschiedenartig in der Sprachwissenschaft und der Wissenschaft an sich gekennzeichnet, er stellt einen Überbegriff für ein (interaktives) Gespräch dar, für das man – wenn man nach William Isaacs vom amerikanischen MIT geht – folgende Fähigkeiten benötigt:
• Zuhören (das Gesagte auf sich wirken lassen)
• Respektieren (keine Abwehr, Kritik, Schuldzuweisung aussprechen)
• Suspendieren (die eigenen Gedanken, Emotionen und Meinungen als solche wahrnehmen und nicht über alle anderen stellen)
• Artikulieren (sich selbst treu bleiben bei der Sprachfindung und bei der eigenen Wahrheit bleiben)
Sieht man den Dialog nach der Quelle des griechischen Philosophen Sokrates, so ist der Dialog ein direktes Gespräch, in dem durch die Grundfrage "Was tust du da, und wie kommst du dazu, das so zu verstehen, wie du es tust?" das Wissen des Gesprächspartners an die Oberfläche zu holen ist.
Beim Ausforschen der Grundfrage geht es nicht darum, eine Bewertung durchzuführen, die Meinung des anderen also nicht nach eigenen Kriterien abzustecken, sondern die Sichtweise zu akzeptieren und so zu festigen, was daran jetzt tatsächlich bedeutsam ist.
Wir, als Teilnehmer und Schreiber an und in einem Forenrollenspiel, verstehen unter Dialog das, was unsere Charaktere von sich geben wenn wir sie mit anderen interagieren lassen. Der Dialog kann langweilig sein, erheiternd, dramatisch oder erörternd, aber er wird erst tatsächliche Bedeutung erlangen, wenn wir ihn mit der Geschichte die wir drum herum schreiben auch verknüpfen, sprich interagieren.
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